Derbypleite
Germania Niederrodenbach – Eintr. Oberrodenbach 1:2 (0:1)
Gewiss war die frühe, schwere Verletzung von Tobias Kühn für unsere Mannschaft ein Schock. Natürlich wurden die Treffer für den Gegner aus Oberrodenbach durch zwei kapitale Torwartfehler begünstigt. Aber darf sich ein Tabellendritter gegen eine Mannschaft, die am Rande der Abstiegszone steht, derart aus dem Konzept bringen lassen. Die Antwort muss wohl ganz klar nein lauten. Aber es sind auch Zweifel gestattet, ob unsere Mannschaft ohne die oben genannte Unbill an diesem Tag besser abgeschnitten hätte. Die Germania wirkte von Anfang an so, als sei sie vom Einsatz der kampfstarken, giftigen Oberrodenbacher völlig überrascht. Niemand, der das Heft in die Hand nehmen wollte, verlorene Zweikämpfe, zahllose Fehlpässe, ideenlos, uninspiriert, blutleer. Und das in einem Derby. So nahm das Verhängnis seinen Lauf.
In der 11. Minute ließ der sonst so zuverlässige Julian Scharlau im Germania-Tor einen harmlosen Ball unvermittelt fallen. Die gegnerische Offensive schaltete deutlich schneller als die Germania-Defensive und so standen zwei Oberrodenbacher plötzlich alleine vor dem Niederrodenbacher Allerheiligsten. Der Ex-Germane Karim Hinz benötigte dann wenig Mühe für das 0:1. Danach hatte das Goldmann-Team zwar Halbchancen durch Nervin Memic (27.) und Niklas Johnson (28.). Aber auch hier vermisste man die Entschlossenheit, die nötig ist, um aus einer kleinen Chance das Erfolgserlebnis zu kreieren, dass solch eine Partie in die richtige Richtung bringt.
Auch in der 2. Halbzeit Halbchancen durch Dejan Gesch (54.,58.), bevor Volkan Celiker, nach der Pause für den mit Augenproblemen ausgewechselten Julian Scharlau ins Tor gekommen, einen harmlosen Freistoß von Oberrodenbachs Lukas Adam durch die Hosenträger rutschen ließ. Selbst als dem jüngsten und besten Niederrodenbacher, Kevin Fiebig, mit einer Energieleistung in der 80. Minute der Anschlusstreffer gelang, blieb ein erfolgversprechendes Aufbäumen unserer Mannschaft aus.
Es gibt diese Tage, an denen einem nichts gelingt. Aber im Ortsderby erhofft man sich dann mehr Wille das Ding zu drehen. Ein Wille, den unsere Mannschaft in ähnlichen Situationen in der Vergangenheit doch immer wieder gezeigt hat.
Es spielten: Scharlau (46. Celiker), Ilnem, Johnson, Maicher, Kühn (4. Fiebig), Mert (80. Krüger), Goldmann, Dejan Gesch, Heuer, Luca Gesch und Memic.
(Beste Spieler fett gedruckt und unterstrichen)