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Fußball kurios

Kewa Wachenbuchen – Germania Niederrodenbach 1:1 (1:1)
In einem in jeder Hinsicht kuriosen Spiel stand am Ende ein für die Germania insgesamt schmeichelhaftes Unentschieden.

Die Gastgeber legten auf katastrophalem Platz los wie die Feuerwehr. Das Goldmann-Team bekam keinen Zugriff auf das Spiel und fiel in der Defensive von einer Verlegenheit in die nächste. Lediglich ein Julian Scharlau in Gala-Form und die mangelhafte Chancenauswertung der Gäste verhinderte einen frühen Rückstand, der in der Anfangsphase schon durchaus auch hätte höher ausfallen können. Das erste Kuriosum in diesem Spiel war dann, dass erst ein kapitaler Abwehrschnitzer, des erstmals von Beginn aufgebotenen Burak Hasret zur Führung der Gäste führte (12.) und nicht eine dieser kapitalen Chancen. Auch nach dem Rückstand fand unsere Mannschaft nicht ins Spiel. Gefühlt 80 % der Zweikämpfe gingen verloren. Der Ausgleich in der 40. Minute fiel dann aus heiterem Himmel. Nervin Memic hielt eines der vielen ungenauen Zuspiele mit einer Energieleistung kurz vor der Torauslinie doch noch im Spiel. Das sorgte kurzzeitig für Verwirrung in der ansonsten sehr stabilen Gästedefensive. Thomas Goldmann kam auf der linken Angriffsseite in Ballbesitz und zwirbelte die Kugel auf den kurzen Pfosten, wo Daniele Knickmeier stand, der sie mit dem Kopf kunstvoll über die Linie zauberte. Aber das Halbzeitunterschieden war noch bei Weitem nicht in trockenen Tüchern. Erneut war es Julian Scharlau der einen kapitalen Siebenmeterknaller mit einer Toparade über die Latte lenkte (44.).

In der zweiten Hälfte wurde es dann etwas besser. Zwar hatten die Gastgeber wieder die erste gute Chance, aber der Ball rollte knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus. Für die Germania überwand Daniele Knickmeier 1 gegen 1 zwar den gegnerischen Keeper, zielte dann aber ebenfalls knapp vorbei (51.). Es war jetzt, gemessen am katastrophalen Platz ein erstaunlich abwechslungsreiches Fußballspiel, zwar hektisch und umkämpft, aber auch spannend. Die Gastgeber überboten sich weiterhin im Vergeben herausragender Chancen (55, 57.). Eine gute Möglichkeit gab es jetzt aber auch für die Germania zu vermelden. Nach einem Spielzug zum Zunge schnalzen über Luca Botzum und Daniele Knickmeier, hatte Iman Safi freie Bahn zum Tor, schoss aber knapp vorbei (59.). Der angeschlagene Marco Veit kam für den wirkungslosen Kian Kelvin Krüger ins Spiel. Aber die besseren Chancen, jetzt sogar im Minutentakt, hatte weiterhin Wachenbuchen (82., 83.,84.). Julian Scharlau hielt in dieser Phase die Germania mit weiteren Glanztaten im Spiel. Im Abwehrverbund wurde zudem Alex Maicher immer mehr zum Felsen in der Brandung. Es war schon kurios mit wie vielen Chancen die Gastgeber am eigenen Unvermögen und am Torwartmagier Scharlau scheiterten.

Jetzt gibt es ein ungeschriebenes Gesetz im Fußball: Machst du deine Chancen nicht, gewinnt der Gegner. Und auch dieses verrückte Spiel hielt tatsächlich beinahe noch eine solche Kapriole bereit. In der 85. Minute wurde der durchgebrochene Nervin Memic im Strafraum mit einer Notbremse zu Fall gebracht. Es war nur folgerichtig, dass der bis dahin beste Feldspieler, Alex Maicher, zur Ausführung antrat. Aber der gegnerische Keeper konnte parieren. Er verhinderte damit nicht nur, dass sich wieder einmal eine alte Fußballweisheit bewahrheitete, sondern auch einen höchst schmeichelhaften Sieg des Goldmann-Teams.

Es spielten: Scharlau, Wissenbach (89. Kaynak), Hasret, Maicher, Fiebig, Goldmann, Safi, Botzum, Krüger (64. Veit), Memic und Knickmeier. (Beste Spieler fett gedruckt unter unterstrichen).